Mit dem Multifunktionskatheter kann an den Vernarbungen im Epiduralraum eine medikamentöse Behandlung durchgeführt werden. Es können Kochsalz, Lokalanästhetika, Steroide und Narbenlösender Substanzen wie Hyalorunigase appliziert werden. Über diese Behandlung gibt es viele Erfahrungsberichte. Der Entwickler dieser Technik, Professor Racz aus Texas, verfügt über eine große Erfahrung. Bei über 4.500 Patienten hat er nur minimale Komplikationen beschreiben können. Hauptsächlich treten Probleme bei zu schnellen Injektionen und der dadurch entstandenen Raumforderung auf.
Dies kann zu epiduralen Blutungen führen. Die versehentliche Lumbalpunktion kann Komplikationen durch die injizierten Medikamente hervorrufen. Hauptsächlich bei Injektion hyperbarer Kochsalzlösung. Die Infektion ist natürlich ein potentielles Risiko, welches bei einer sauberen Technik (siehe oben) bei der Lumbalpunktion minimiert werden kann. Flankierende Antibiotikagaben bei dieser invasiven Technik sollten obligat sein (siehe Anlagen 3 bis 6).
Die Originalmethode von Professor Racz besteht in einem Zugang am Hiatus sacralis am unteren Kreuzbein. Es wurden mittlerweile Modifikationen entwickelt, z. B. ein transforaminaler ventraler Zugang nach Professor Hammer. Beide Zugänge sind mit dem Multifunktionskatheter möglich. Da diese Methoden weltweit gebräuchlich sind und viele tausendmal durchgeführt werden, ist diese Technik standardisiert. Die Komplikationsraten bei dem Multifunktionskatheter liegen nicht höher.
Bei den Methoden nach Professor Racz und Professor Hammer wir die Katheterspitze durch ein Kontrastmittel lokalisiert. Dies entfällt bei der Elektrostimulation in der Regel. Einige Schmerztherapeuten befürworte nicht die Anwendung der 10 %igen Kochsalzlösung wegen der höheren Komplikationsrate.
Zusammenfassend kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Adhaesioloyse mittels des Multifunktionskatheters keine höheren Gefahren als die Adhaesiolyse mit dem sogenannten Racz-Katheter oder dem Hammer-Zugang aufweist.